Dean Martin RGeboren am 17. Juli 1955 in Menziken, Schweiz. Nach der Matura (Abitur) mehrere Auslandsreisen, u. a. in der Karibik, Portugal, Italien und Griechenland; längere Aufenthalte in Südfrankreich und regelmässige Visiten in Paris. Studium der Germanistik, Ethnologie und Philosophie an der Universität Basel. Seit 1982 über ein Dutzend Veröffentlichungen (Romane, Essays, Autobiografisches, Lehrmittel), viele Preise und Auszeichnungen. Gymnasiallehrer am Gymnasium Muttenz (BL) mit Teilzeitpensum. Von 2009 bis 2016 Auftrag am Schweizerischen Literaturinstitut in Biel (HKB Bern)  Schreibkurse in Creative Writing u. a. am Literaturhaus Basel. Seit 2015 Jurymitglied der Literaturförderungskommission des Kanton Zürich.

www.mrdean.ch

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BÜCHER
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MEINE VÄTER

Roman
Atlantis Literaturverlag
(März 2023)
216 pp

Robert ist längst selber Vater, als er sich mit vierzig aufmacht, seinen leiblichen Vater zum ersten Mal zu treffen. Immer hatte er sich eine schillernde Märchenfigur mit silbernem Stock vorgestellt, nun steht er Ray in einem Londoner Asyl gegenüber, ein hinfälliger armer Mann, der seine Sprache verloren hat. Zwei Väter hat Robert jetzt also - und zugleich keinen, denn auch sein Stiefvater Neil, wie Ray aus Trinidad stammend, war während seines Aufwachsens in der Schweiz nie wirklich greifbar. Umso mehr drängt es Robert, endlich die Löcher seiner Biographie zu stopfen. Kurz entschlossen reist er mit dem alten Ray nach Trinidad. Hatte er bis vor Kurzem noch nicht einmal einen biologischen Vater, tauchen hier plötzlich tausend neue Verwandte auf. Allein sie geben nur noch mehr Rätsel auf und führen Robert die tiefe Zerrissenheit der ehemaligen britischen Kolonie vor Augen. Und dann tritt auch noch Neil in Trinidad wieder auf den Plan.
In »Meine Väter« stellt Martin R. Dean die Suche nach den eigenen Wurzeln in den Echoraum der Kolonialgeschichte. In dem mitreissend erzählten Roman blitzen immer wieder auch Zweifel und erfrischend ironische Momente der Selbstbefragung auf: Sind Abstammung, Hautfarbe und biologische Ähnlichkeit wirklich von existenzieller Bedeutung?
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EIN STÜCK HIMMEL

Roman
Atlantis Literaturverlag
(März 2022)
235 pp

Ein Unfall führt zwei Freunde nach Jahren wieder zusammen: den Arzt Florian Füssli und den Künstler Samuel Butt, der nach einem Sturz gelähmt ist. Florian will seinen Freund aufrichten und gleichzeitig die Gründe für ihre Entfremdung verstehen. Während Samuel zwischen Überschwang und Verzweiflung einen Sinn im Weiterleben sucht, quält sich der pflichtbewusste Florian mit Selbstvorwürfen. Beide umkreisen einander mit Fragen: Warum ist Samuel als Künstler gescheitert? Ist er das wirklich? Warum hat Florian kein Glück in der Liebe gefunden? Wie viel ist ein »halbes Leben« wert? Und was heißt das überhaupt? Wie geht man mit Verlusten um? Und was ist eigentlich damals in Rom passiert? Auf einer Reise nach Portugal bricht alles auf. Und der nächste Schritt kann Untergang bedeuten oder Erlösung. Ein Stück Himmel stellt existenzielle Fragen nach Freundschaft und Liebe, Leben und Tod, nach Nutzen und Grenzen der modernen Medizin – ein ebenso beklemmender wie leichtfüßig erzählter Roman mit einem verblüffenden Showdown.
 Angélique Beldner, Martin R. Dean, Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde

DER SOMMER, IN DEM ICH SCHWARZ WURDE

Aktuelles Sachbuch
Atlantis Literaturverlag (September 2021)
190 pp

In Der Sommer, in dem ich Schwarz wurde begeben sich Martin R. Dean und Fernsehmoderatorin Angélique Beldner auf die Suche nach einer Sprache, in der über und gegen Rassismus gesprochen werden kann. Vor dem Hintergrund ihrer Biographien stellen sie entscheidende Fragen: Wo steht die Schweiz beim Thema Rassismus? Welche Perspektiven, welche Haltungen gibt es? Für wen steht was auf dem Spiel? Angélique Beldner und Martin R. Dean entschieden sich gegen das Wegschauen und das Schweigen und für das Sprechen – miteinander, in der dialogischen Form dieses Buches, und zum Lesepublikum, das dazu eingeladen ist, zuzuhören, hinzusehen und die eigenen Positionen zu hinterfragen.

Martin R. Dean, Warum wir zusammen sind

WARUM WIR ZUSAMMEN SIND

Roman
Jung & Jung (März 2019)
360 pp

Irma und Marc feiern ihren zwanzigsten Hochzeitstag, als sie erfahren, dass ihr gemeinsamer Sohn mit Irmas bester Freundin ein Verhältnis hat. Das bleibt nicht ohne Folgen für ihre Ehe, auch deshalb, weil Marc ein Geheimnis mit sich herumträgt, das nun noch schwerer wiegt. Als er mit seinem kleinen Architekturbüro auch beruflich in die Krise gerät und sich Irma weigert, ihm finanziell auszuhelfen, kommt es zum Bruch, und Marc flüchtet. Aber wovor, wohin? Und welchen Ausweg sucht Irma?

Auch die anderen Paare in ihrem Freundeskreis tanzen auf Messers Schneide. Was hält sie zusammen? Liebe, Gewohnheit, Konkurrenz oder gar Feindschaft? Vor vielen Jahren haben sie alle beschlossen, in einem alten Hotel am Stadtrand ein Versuchslabor für die Zukunft einzurichten. Aber an die Zukunft will keiner mehr glauben, wo sich in der großen Welt alle Sicherheiten aufzulösen scheinen. Auch deshalb sucht jede und jeder für sich nach einer Antwort auf die Frage: Warum sind wir zusammen? Und mit wem?

Martin R. Dean Verbeugung vor Spiegeln

VERBEUGUNG VOR SPIEGELN
Über das Eigene und das Fremde

Essays
Jung & Jung (2015)


Frankreich: Les Editions Circé

Man könnte meinen, das Fremde sei allgegenwärtig. Jedenfalls gibt es kaum ein Thema, das von der Tagespolitik über die Medien bis zu den Stammtischen so heftig diskutiert wird, und immer geht es um die Fremden und um Abwehr, Regulierung und Integration. Martin R. Dean, als Sohn eines Vaters aus Trinidad in der Schweiz geboren, kennt die Debatte, vor allem aber kennt er die Erfahrung, die er in vielen seiner Romane fruchtbar gemacht hat. So auch in diesem Buch, in dem er das Fremde als radikale Erfahrungsmöglichkeit im Austausch unter Menschen beschreibt. In einer Art Selbstbegegnung sucht er nach Spuren der eigenen Verwandlung, wie sehr ihn das Fremde, die Begegnung mit dem anderen, auf Reisen, in der Literatur, zu dem gemacht hat, der er ist. Und er kommt zu einem überraschenden Schluss: Das Fremde, das eigentliche Kapital der Moderne, droht in den Prozessen der Globalisierung zu verschwinden. Um es wiederzugewinnen, müssen wir darauf bestehen, dass das Fremde fremd bleibt, wir müssen es aushalten. Und wir müssen vor allem »verlernen«, es uns verständlich machen zu wollen.